Theorie und Praxis gehen oftmals getrennte Wege. Auch und gerade bei jungen Menschen die gerade Ihre allgemeine Hochschulreife erworben haben und sich auf Ihr Studium vorbereiten. Der erste Schritt ist naturgemäß die Wahl des richtigen Fachbereiches. Gerade junge Menschen die direkt vom Gymnasium kommen sind da oftmals unsicher für welche Studienrichtung Sie sich entscheiden sollen.

Mein Rat aus der Praxis als langjähriger Unternehmensberater und Leiter eines Bewerbungszentrums ist da eindeutig. Wählt das Studienfach, welches euch wirklich interessiert. Der grundlegende, oft gemachte Fehler ist es, sich bei der Studienfachwahl auf solche Kriterien wie Aufstiegschancen, Verdienstmöglichkeiten und ähnliches zu verlassen. Das führt in der Regel dazu, dass ein Fach gewählt wird, an dem man nur marginal interessiert ist. Und dementsprechend sind dann natürlich auch die Noten. Dies ist unmittelbar einleuchtend. Denn ein Fach für welches man sich nur halbherzig interessiert wird zwangsläufig dazu führen, dass man relativ wenig Arbeit investiert. Für einen Studienzweig zu den man persönliche Präferenzen hat, wird man freiwillig viel mehr Zeit investieren und dies noch nicht einmal als Belastung empfinden. Entsprechend gut sind dann auch die Ergebnisse, die man während des Studiums erzielt.

Das oftmals genannte Argument, man möchte später als Akademiker auch entsprechend viel Geld verdienen, erfüllt sich dann von alleine. Denn Interesse am Studienfach führt zu einem hohen Engagement und dementsprechend gut sind dann auch die Abschlussnoten. Selbst in krisengeschüttelten Fachgebieten findet man dann immer noch eine gut dotierte Stelle. Auf jeden Fall sind die Chancen auf eine gute Anstellung wesentlich besser, als einer von vielen Studienabgängern zu sein, der nur mittelmäßige Noten und eine lange Studiendauer vorweisen kann. Denn genau das sind später die Akademiker, die sich mit schlecht bezahlten Jobs abgeben müssen oder gar nicht den Einstieg in eine akademische Laufbahn finden.

Leider kommt dem potentiellen Studenten oftmals noch die Verwaltung in die Quere. Denn mit der Wahl des richtigen Studienfaches hat man ja noch immer keinen Studienplatz. Da gilt es die richtige Hochschule für die wissenschaftliche Ausbildung zu finden. Denn bekanntlich bestehen ja große Unterschiede zwischen den einzelnen Hochschulen. Der angehende Student ist sicherlich gut beraten eine Universität zu wählen, die in dem gewünschten Fachgebiet über einen guten Ruf und eine gute Sachmittelausstattung verfügt. Und zuletzt gibt es ja dann auch noch den allseits bekannten Numerus-Clausus. Und damit meine ich nicht nur die Selektion nach bestimmten Noten, sondern auch alle anderen Zulassungsbeschränkungen.

Ich persönlich kann gut verstehen das die Universitäten für das Studium geeignete Bewerber bevorzugen. Aus Sicht der Universität ist daher eine Auswahl durchaus sinnvoll. Und wenn es mehr Bewerber als Studienplätze gibt führt ja im Grunde kein Weg an einer Auswahl (nach welchen Kriterien auch immer) vorbei. Für den einzelnen Studienplatzbewerber kann es aber schon sehr frustrierend sein, das gewünschte Fachgebiet oder die gewünschte Hochschule auf Grund von Restriktionen nicht besuchen zu dürfen. Werfen Sie die Flinte nicht zu schnell ins Korn! Wenn Sie sich wirklich sicher sind, die richtige Wahl getroffen zu haben sollten Sie fachkundigen Rat einholen, ob es nicht eventuell noch Möglichkeiten gibt, das gewünschte Fach an der gewünschten Hochschule zu studieren. Juristischer Rat von einem spezialisierten Fachanwalt kann da sicherlich nicht schaden. Vor allen Dingen, wenn es letztendlich dazu kommt, dass man seinen Studienplatz einklagen muss. Es geht um Ihre berufliche und persönliche Zukunft und daher sollten Sie (vorausgesetzt Sie haben sich wirklich intensiv mit der Studienfachwahl beschäftigt) im Zweifelsfalle auch vor einer Klage nicht zurück schrecken.