Irgendjemand (nein, nicht irgendjemand sondern die Leitung des Flughafen Düsseldorf) kam auf die Idee die Fluggäste in Gruppen einzuteilen. Und zwar je nach Sicherheitsrisiko. Das Ganze sollte dann unter dem Begriff Profiling laufen. Also praktisch eine Einteilung der Fluggäste je nach vermutlichem Sicherheitsrisiko.

Vor meinem geistigen Auge habe ich spontan in der Abflughalle Gruppen von Rentnern, Jugendlichen, Männern mit Bärten, Frauen mit Kopftüchern, usw. gesehen. Auch wenn Sie jetzt vielleicht denken, dass da die Phantasie mit mir durchgegangen ist, so stimmt es doch vom Prinzip her. Für mich als „Profilinglaie“ sieht das Ganze nach Schubladendenken aus. Oder ganz klar gesagt: Vorurteile.

Hierzu eine kleine Geschichte. Während meiner Studienzeit hatte einer unserer Kommilitonen lange Rasterzöpfe. Da hatte er unter den Kommilitonen natürlich immer unter „dummen Sprüchen“ zu leiden. Insbesondere natürlich was das Thema kiffen und weiche Drogen angeht. Mittlerweile ist der ehemalige Kommilitone an einem OLG als Richter tätig und wird sich solche Sprüche nicht mehr anhören müssen. Die Haare sind jetzt ja auch kürzer. Aber ich kann mich noch deutlich an unserer Studienzeit erinnern. Wenn wir mit seinem alten, bunten Kadett unterwegs waren, wurden wir regelmäßig von der Grünen gefilzt. Ich hatte damals schon relativ kurze Haare, war (für bürgerliche Begriffe) ordentlich gekleidet und fuhr einen Sportwagen aus Bayern (Geschenk meiner Mutter zum Abi). Was glauben Sie, wie oft ich von den Grünen angehalten wurde. Gar nicht!

Zurück zum Flughafen Düsseldorf. Wenn das mit dem Profiling wirklich umgesetzt wird, dann sollten alle bösen Buben (und Mädels) Ihre Strategie anpassen.
Achtung Ironie: Dann wird eben als Flugzeugentführer oder Bombenleger nicht mehr der bärtige Mann mit Kaftan und Frau mit Kopftuch ausgewählt, sondern die 70-jährige Oma mit grauen Haaren im schicken Kostüm und Enkel an der Hand.