Sich das Rauchen abzugewöhnen ist leicht. Wirklich kein Problem! Allerdings wirkt der Wiederholungsfaktor sehr stark auf uns Menschen.
Exkurs: „Der Begriff Wiederholungsfaktor sagt Ihnen nicht viel? Damit ist die ständige Wiederholung gemeint, die uns aus der Werbung bekannt ist. Das menschliche Gehirn lässt sich nämlich relativ schnell durch Wiederholungen austricksen. Was einem immer wieder (nach Möglichkeit noch von verschiedenen Quellen) vorgekaut wird, dass ist der Mensch gerne bereit zu glauben. Sie kennen doch die alten Weisheiten: Ein wahrer Kern wird schon dran sein.
Mit dieser Methode arbeiten nicht nur die großen Unternehmen. Auch in anderen Bereichen (z.B. die politischen Zielsetzungen, die Werbung der Parteien, usw.) werden Wiederholungen gerne benutzt. Was glauben Sie denn, warum die großen Unternehmen Unsumme in die Werbung stecken?“
Aber jetzt mal zurück zum Rauchen. Die Tabakindustrie hat den Rauchern seit Jahrzehnten suggeriert, dass Rauchen nicht nur toll ist (positive Assoziationen durch gutaussehende Modells, Zigarette nach dem Sex, rauchende Hauptdarsteller, usw.), sondern auch bei Leuten von Welt (Schauspieler, Sänger, Manager und sogar Sportler) dazu gehört. Alles Lügen! Diejenigen unter uns, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, werden sich vielleicht an die leichten Veränderungen in der Werbung erinnern. Heutzutage, wo der gesundheitliche Aspekt immer weiter in den Vordergrund rückt und selbst die eingefleischtesten Raucher um die Nachteile des Rauchens informiert sind, wird der Verbraucher kritischer. Um so wichtiger ist der Wiederholungsfaktor.
Die vermeintliche Tatsache, dass die Raucherentwöhnung extrem schwer ist und das Suchtpotential von Tabak unendlich hoch ist, basieren ebenfalls auf die ständigen Wiederholungen. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus. Derjenige, der sich wirklich dazu entschließt mit dem Rauchen aufzuhören, der wird es mit Leichtigkeit schaffen.
Alles Blödsinn werden Sie jetzt sagen. Warum zähle ich dann immer noch zu den Rauchern. Nunja, einerseits wegen der o.g. Gehirnwäsche. Ihnen ist so oft eingetrichtert worden, dass der Entzug unendlich schwierig ist. Da über den eigenen Schatten zu springen ist nicht ganz so leicht. Mit dem zweiten Punkt mache ich mir jetzt wahrscheinlich richtig Feinde. Der alte Spruch, wer wirklich aufhören will zu Rauchen, der braucht ja nur aufzuhören, stimmt nämlich haargenau. Mal Hand auf’s Herz, haben Sie sich wirklich schon einmal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt?
Ich bin jetzt 49 Jahre alt und seit 13.10.2003 stolzer Nichtraucher. Ich weiß worüber ich rede. Am 12.10.2003 habe ich abends meine letzte Zigarette geraucht und bin seit dem Clean. Sie können sich die ganze Prozedur der Raucherentwöhnung leicht machen, indem sie schon vor dem Tag X mit der Gegenreklame beginnen.
Gegenreklame? Natürlich, Sie können nur dann gegen die übermächtige Zigarettenindustrie gewinnen, wenn auch Sie mit deren gemeinen Waffen kämpfen. Führen Sie bei sich selbst eine Art Gehirnwäsche durch! Die Werbung sagt Ihnen, rauchen ist eine tolle Sache? Dann führen Sie sich immer wieder die Realität vor Augen. Rauchen ist keine tolle Sache! Die Kleidung stinkt danach genauso wie die Hände, dass Gesicht und ganz besonders die Haar. Von den grauen Gardinen und Tapeten will ich jetzt gar nicht erst anfangen. Übrigens liegt der Nikotinfilm nicht nur auf den Tapeten sondern praktisch auf jedem Teil Ihrer Wohnungseinrichtung (vorausgesetzt in Ihrer Wohnung wird geraucht).
Rauchen Sie im Auto? Dann brauche ich Ihnen über die Nachteile nicht viel zu sagen. Ich habe früher selber im Auto geraucht. Scheiben schmierig, Aschenbecher immer voll, brennende Zigarette fällt auf den Boden (ich möchte nicht wissen wie viele Unfälle schon darauf zurückgeführt werden können) und über den Wiederverkaufswert eines Raucherautos werden Sie beim Verkauf (negativ) überrascht sein.
Ich könnte Ihnen jetzt noch etliche Beispiel bringen. Wichtig ist, dass Sie das System verstanden haben. Die Zigarettenindustrie versucht die vermeintlichen Vorteile des Rauchens (die es ja nicht gibt) an den Mann oder die Frau zu bringen. Vergegenwärtigen Sie sich immer wieder die Nachteile und negativen Seiten des Rauchens. Schon bevor ich aufhörte zu Rauchen habe ich jedem (insbesondere den Rauchern) die Nachteile aufgelistet. Jedem habe ich erzählt, dass ich mir das Rauchen abgewöhnen will, jedem habe ich über die unendlich vielen Nachteile des Rauchens erzählt. Als der Tag X kam (mein 13.10.2003) war ich gedanklich bereits Nichtraucher. Von der Kippe wirklich die Finger zu lassen ist mir dann nicht mehr schwer gefallen.
Übrigens machen wir bei dieser Gelegenheit mal mit einer weiteren Lüge der Zigarettenindustrie Schluss. Nikotin macht nicht körperlich süchtig. Zumindest nicht in einem Maße, dass wir es bemerken. Nikotin ist ein Aufputschmittel. Daher sind Raucher auch immer so dürr. Aber körperlich Abhängig macht es nicht. Lassen Sie sich also nichts erzählen von wegen zittriger Finger (das liegt wohl eher am fehlenden Alkohol), Nervosität, Gereiztheit oder sonstigen Schauermärchen. Alles gelogen und von der Zigarettenindustrie erfunden. Glauben Sie mir, ich spreche aus eigener Erfahrung.