Sofern Sie ein Nudelfan sind, haben Sie sich bestimmt schon einmal Gedanken darüber gemacht, ob man nicht Nudeln auch selber machen kann. Bisher habe ich die Anschaffung einer Maschine für Nudeln immer gescheut. Maschine hört sich für mich immer danach an, dass man nach getaner Arbeit erst einmal stundenlang die selbige reinigen muss. Und dafür bin ich einfach zu faul. Als Kind hatte meine Mutter eine elektrische Saftpresse (Zentrifuge), die hat zwar klasse Saft ergeben, war aber eine Strafe Gottes (oder sonst eines höheren Wesens) bezüglich der Reinigung. Insofern bin ich da wohl auch etwas voreingenommen.

Wie auch immer, bei Spätzle ist alles anders. Da braucht man wirklich keine Maschine für, denn der Teig muss nicht besonders geknetet, durchgewalkt oder gewalzt werden. Ich verrate Ihnen hier mal mein Rezept, obwohl es im Internet bestimmt ganz viele Spätzleanleitungen gibt.

Rezept: Zuerst wird erst einmal ein großer Topf mit Wasser aufgesetzt. Wenn alles gut klappt, kocht das Wasser, wenn wir mit dem Teig fertig sind. Für zwei Personen nehme ich etwa 200 – 250 g Mehl. Das wird in eine Schüssel gesiebt (dann ist das Mehl lockerer und man kann sicher sein keine Fremdkörper im Teig zu haben) und mit Salz und Pfeffer aus der Mühle gewürzt. Im trockenen Zustand kann man das Ganze gut mischen. Danach kommen zwei Eier hinzu und dann wird gerührt. Meist muss ich noch etwas Vollmilch hinzugeben, da der Teig sonst nicht so richtig geschmeidig wird.

Wie man aus dem fertigen Teig die Spätzle macht, bleibt jedem selber überlassen. Die einfachste Lösung und zugleich die einzige, die ich empfehlen kann, ist eine Spätzlepresse.

Spätzlepresse

Ich habe mir die abgebildete irgendwann mal im Fachhandel gekauft. Den Preis kann ich definitiv nicht mehr nennen, war aber schon eine Hausnummer. Allerdings ist das Teil aber auch sehr massiv und haltbar. Gerade als Anfänger neigt man dazu, den Teig zu fest zu machen. Das kann einer billigen Presse schnell den Garaus machen. Legen Sie lieber ein paar Euro mehr hin und kaufen sich eine gute Presse. Ganz nebenbei kann man mit einer stabilen Presse auch wunderbar Kartoffelpüree zubereiten.

Rezept: Einfach die gekochten Kartoffeln in die Presse und ab direkt in den Topf gepresst. Vorher etwas Butter drin schmelzen lassen. Meist ist das Püree viel zu trocken, da kann man mit etwas Vollmilch entgegenwirken. Beim Würzen kann man neben Salz und Pfeffer eine kräftige Prise Muskatnuss benutzen, das gibt dem Püree einen besonderen Pfiff.

Aber zurück zu den Spätzel. Die sind eine tolle Sache, da man sie nicht nur als Beilage verwenden kann. Nicht falsch verstehen, als Beilage zu Braten, Rinderrouladen oder Gulasch sind Spätzle mittlerweile mein absoluter Favorit. Aber man kann Spätzle auch zum Beispiel in der Pfanne anbraten. Dazu gebe ich dann ein paar Eßlöffel Pesto und schon hat man ein vollwertiges und schmackhaftes Gericht. Letztens habe ich noch eine rote Paprikaschote und eine kleine Zwiebel vorher in der Pfanne angebraten. Dann mit Rotwein ablöschen, mit Paprikapulver, Chilipulver, Salz,Pfeffer und etwas Sojasouße würzen und die heißen Spätzle dazu. Bei hoher Temperatur noch ein paar mal schwenken und schon hat man eine kleine Variation, die schon wieder ganz anders schmeckt.