Ach ja, mal wieder ein (leider negativer) Erfahrungsbericht um meine Mitmenschen zu warnen. Und zwar habe ich diesmal Eintrittskarten für eine Pferdevorführung in der Messehalle Essen im nächsten März bestellt. Eine Pferdezeitschrift bot Karten an, die man aber über die Internetseite tickets.de bestellen sollte. Tjaaaa, die Zeiten in denen man Karten direkt beim Veranstalter erwerben konnten sind wohl auch langsam vorbei. Prinzipiell gibt es dagegen ja auch nichts auszusetzen. Zumindest, wenn es funktioniert und der Dienstleister nicht seine kurzfristigen Gewinninteressen in den Vordergrund stellt.

Aber jetzt mal zu den Fakten. Da ich recht früh dran war habe ich Karten in der ersten Reihe bestellen können. Super! Nach dem Bestellvorgang ist mir allerdings bei der Bestätigung aufgefallen, dass eine Sichtbehinderung von 1,10 m besteht. Das ist natürlich nicht lustig wenn man es erst nach dem Kauf erfährt. Vor allen Dingen nicht, wenn man mit Kindern die Veranstaltung besuchen möchte. Also sofort mal die (natürlich gebührenpflichtige) Hotline angerufen. Die Mitarbeiterin war krampfhaft um Freundlichkeit bemüht. Allerdings merkte man während des Gesprächs recht deutlich, dass Sie wirklich nur unter Zwang freundlich war. Und da die Telefonnummer kostenpflichtig war ist mir auch sofort aufgefallen, dass die Dame wirklich die Ruhe weg hatte. Ich habe noch nie mit einem Hotlinemitarbeiter gesprochen, der so langsam und ausschweifend plauderte. Ich hatte fast den Eindruck die Dame war darauf trainiert die Kunden möglichst lange in der Leitung zu halten.

Wenn es dann noch zu einer kundenfreundlichen Lösung gekommen wäre, könnte man dies ja noch verschmerzen. Aber die Dame bestand auf Ihrem Recht, dass Sie die Karten nicht umtauschen müsse.

Anmerkung: Leider ist es juristisch tatsächlich so, dass das Widerrufsrecht für Onlinekäufe NICHT für Eintrittskarten gilt. Gekauft ist gekauft.

Ferner bestand die Dame darauf, dass im Warenkorb angezeigt würde, dass eine Sichtbehinderung in der ersten Reihe besteht. Na toll! Im Angebot wird es verheimlicht und im Warenkorb steht dann ein Hinweis, den viele Kunden (so wie auch ich) übersehen. Schon ist der Ticketvermittler juristisch aus dem Schneider.

Was Sie mir allerdings geschickterweise anbot wurde eine Stornierung der Kaufes. Natürlich abzüglich der 10%, die sich tickets.de einsteckt. Mit anderen Worten: tickets.de hätte zwei mal kassiert. Einmal für die Stornierung und ein zweites Mal beim Ersatzkauf. Das wollte ich dann doch nicht spontan entscheiden und bat um Bedenkzeit. Die Dame bot mir an, mich doch dann bitte per E-Mail zu melden, wenn ich es mir überlegt hätte.

Tja, und da ging es dann weiter. Per E-Mail habe ich nämlich ein paar Stunden später nochmals den Fall geschildert und um Stornierung der Karten gebeten. Ich dachte mir, besser die Provision doppelt bezahlen als Karten zu besitzen, die ich nicht nutzen kann. Aber nicht bei tickets.de. Denn in der E-Mailantwort war auf einmal keine Rede mehr von Stornieren. Da hieß es dann lapidar, gekauft ist gekauft.

Wie ich jetzt weiter vorgehe muss ich mir noch überlegen. Wahrscheinlich werde ich neue Karten kaufen und die anderen verschenken. Was soll man sonst machen? Allerdings bestelle ich NIE WIEDER über tickets.de irgend etwas. Einmal Ärger reicht vollkommen. Und einen Internetshop bei dem ich krampfhaft bei jedem Bestellvorgang darauf achten muss, dass nicht irgendwelche neuen Informationen auftauchen, kann ich sowieso nicht gebrauchen.