Bis einschließlich 2002 war ich Anhänger von Volllatexmatratzen. Die galten damals als die besten Matratzen, da sie punktelastisch sind. Das bedeutet im Grunde nicht mehr, als das sich keine Mulde bildet wenn ein Gewicht auf die Matratze drückt. So steht es zumindest in den Verkaufsbroschüren. Natürlich bildet sich auch bei einer Volllatexmatratze eine Kuhle. Allerdings lange nicht so stark, wie bei anderen Matratzentypen.

Durch meinen Bruder, der zu dieser Zeit schon bestimmt 10 Jahre lang ein Wasserbett hatte, wurde ich auf diese Alternative aufmerksam. Mein Bruder war auch (oder vielleicht gerade deswegen) durch die lange Benutzung ein begeisterter Wasserbettenfan. Lange Rede – kurzer Sinn, ich brauchte eine neue Matratze und wollte mich mal etwas informieren. Schnell wurde ich im Internet fündig bei der Suche nach Wasserbetten Herstellern und bestellte mir ein 1,40 m breites Wasserbett. Das alte Bettgestell wollte ich behalten und das Wasserbett einfach in das alte Gestell integrieren. Das geht im Grunde recht einfach, indem man den Lattenrost komplett entfernt. Danach habe ich einfach mit Styroporblöcken den Innenbereich des Bettgestells bis auf die gewünschte Höhe aufgefüllt und das Wasserbett flächig darauf gelegt. Klappte alles super und ohne Probleme. Nach dem Aufbau brauchte ich das Wasserbett nur noch zu fluten und die Heizung mit der Steckdose zu verbinden. Kostenpunkt für das Wasserbett (ohne Styropor und ohne Bettgestell) inklusive Versandkosten belief sich damals auf 830 €. Das war wohlgemerkt im Januar 2003. Die Heizung musste ich im August 2008 erneuern, ansonsten hatte ich noch keine weiteren Ausgaben. Auch bezüglich Konditionierer und Kunststoffpflegemittel bin ich eher ein kleiner Chaot. Trotzdem hat das Wasserbett mittlerweile seit 10 Jahren seinen Dienst getan. So lange hält eine normale Matratze nicht.

Der Schlafkomfort in einem Wasserbett unterscheidet sich von einer herkömmlichen Matratze schon sehr. Allerdings brauchte ich keine Eingewöhnungszeit sondern habe von Anfang an gut und ruhig in meinem Wasserbett die Nächte verbracht. Und zu meiner Singlezeit hatte ich auch regelmäßig weibliche Gäste, die mit dem Wasserbett ebenfalls spontan sehr gut zurecht kamen. Der einzige Punkt, der ab und an von meinen Besucherinnen moniert wurde war die Nachgiebigkeit des Wasserbettes. Allerdings störte das Nachgeben nicht beim Schlaf an sich sondern eher bei anderen Aktivitäten 😉 . Einige Damen beschwerten sich über den fehlenden Widerstand, den das Wasserbett nicht bieten kann. Aber für die härte Gangart gibt es ja noch die Couch oder auch den Fußboden.

Haustiere sollen ja angeblich das Wasserbett auch sehr lieben. Zumindest wenn man der Werbung glauben schenkt. Mein Hund hat allerdings von Welpenalter an kein Interesse am Wasserbett gehabt. Mal kurz zum toben auf das Bett gehopst —- das ist OK. Aber zum schlagen sucht er sich lieber eine andere Ecke.