Früher habe ich mich oft darüber geärgert, wenn Autofahrer Ihr Fahrzeug nicht korrekt in die Parkbucht gestellt haben. Das Problem hat wahrscheinlich jeder schon einmal selber erlebt. Man findet nach einigem Suchen endlich eine Parkbucht und stellt dann fest das das eigene Auto da nicht rein passt, weil der Nebenmann zu weit rüber geparkt hat. Wieder eine Parkgelegenheit vergeudet.

Seit einiger Zeit betrachte ich die Angelegenheit allerdings in einem anderen Licht. Der Grund für diesen Sinneswandel besteht (ich gebe es zu) im schnöden Mammom. An allen drei Fahrzeugen unserer Familie sind während des letzten halben Jahres Parkplatzschäden entstanden. Mein Fahrzeug hat jemand beim Ausparken am Kotflügel erwischt. Meinem Sohn und meiner Frau wurde am Fahrzeug jeweils die Fahrertür beschädigt. Sehr ärgerlich. Warum melden sich die Leute nicht, wenn Sie einen Schaden verursachen? Aber das ist ein anderes Thema (nämlich Fahrerflucht).

Neben diesen rücksichtslosen Autofahrern (gegen die man ja im Grunde nichts unternehmen kann, außer man erwischt sie auf frischer Tat) habe ich die Parkplatznot in unseren Innenstädten ausgemacht. Egal ob der Supermarkt an der Ecke oder der städtische Parkplatz, alle haben das gleiche Problem. Grund und Boden kosten Geld. Und zwar nicht zu knapp. Daher werden die Parkbuchten so eng wie nur möglich geplant. Das sich der Autofahrer dann aus seinem Auto herausquetschen kann und dabei u.U. sogar das daneben stehende Fahrzeug beschädigt ist den Planern egal. Hauptsache es passen so viele Parkboxen wie möglich auf die Grundfläche.

Ich habe mir mittlerweile das angewöhnt, was ich früher bei anderen Autofahrern kritisiert habe. Ich nutze nämlich zwei Parkboxen. Bei der Stadt ist es egal. Da wird der Parkschein hinter die Scheibe geklemmt und gut ist. Denn nur weil der Wagen etwas weiter rechts oder links steht, dafür bekommt man (noch) kein Knöllchen. Und beim Supermarkt ist es mir eigentlich vollkommen egal. Wenn die Firmen mein Geld haben wollen, sollen sie mir auch geeignete Parkplätze zur Verfügung stellen. Und nur weil ich im Supermarkt noch ein paar Besorgungen mache, will ich nicht das Risiko eingehen, meinen Wagen lackieren lassen zu müssen. Wenn also das nächste Mal ein Fahrzeug halb auf der benachbarten Parkbox steht, haben sie etwas Mitleid. Vielleicht ist der Fahrer es auch leid, regelmäßig zum Lackierer zu müssen.