Nachdem ich gestern auf die Subjektivität der Onlineausgabe des Stern eingegangen bin viel mir heute auf bild.de eine Schlagzeile auf. Und zwar, wie die Bild ja immer so schön blumig in den Überschriften formuliert: „Berliner Messer-Mann stirbt im Krankenhaus. Da ich überhaupt nicht wusste worum es geht habe ich das Thema mal eben im Internet recherchiert. Fakt ist wohl, dass ein ca. 50 Jahre alter Mann in Berlin Wedding auf offener Straße mit einem oder mehreren Messern sowie einer Axt bewaffnet Passanten bedrohte. Auch die zur Hilfe gerufene Polizei wurde bedroht und angegriffen. Weder der Einsatz von Pfefferspray, Schlagstock auf die Hand mit der die Waffen gehalten wurden, der Einsatz eines Diensthundes und sogar den Gebrauch der Schusswaffen konnten den Mann nicht entwaffnen und auch nicht zur Aufgabe bewegen. Selbst nachdem er bereits angeschossen war!

Die Berichterstattung der Medien hält sich sehr in Grenzen und ist durchweg sehr objektiv. Einzig Bild.de erweckt von Anfang an die Eindruck, als wäre die Polizei mit unangebrachter Gewaltanwendung gegen den Verbrecher vorgegangen. Untermauert wird das Ganze noch von einem Video, welches zumindest einen Teil des Aktion belegt.

Da muss sich die Bild (und alle anderen, die den Polizeieinsatz für überzogen halten) ja schon fragen lassen, was denn die Polizei hätte machen sollen. Einen bewaffneten, aggressiven Verbrecher einfach so durch die Straßen von Berlin laufen lassen. Unsere Ordnungshüter machen sich ja unglaubwürdig und lächerlich wenn Sie auf diese Weise vor dem Verbrecher kneifen. Da darf man sich dann aber auch nicht wundern, wenn der Respekt der kriminellen Bevölkerung vor der Polizei gleich Null ist.

Fehlverhalten von Beamten aufzeigen ist eine Sache. Gewaltbereite Verbrecher als Opfer darzustellen m. E. vollkommen daneben.