Mal wieder mit Kopfschütteln habe ich die Pressemitteilung gelesen, nach der in Deutschland ein akuter Fachkräftemangel herrsche. Bereits 2015 sollen fast drei Millionen Fachkräfte fehlen. Dies soll eine Studie der Prognos AG für die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW), die dem Handelsblatt vorliegt, belegen. Aber auch in der Onlineausgabe der Bild wird heute der DIHK-Chef Schweitzer mit der Aussage zitiert bis 2025 benötige Deutschland 1,5 Mio Fachkräfte aus dem Ausland.
Zuerst einmal fallen die doch sehr unterschiedliche Zahlen auf. Wobei ich persönlich eine Prognose für 2025 (also in 12 Jahren) für nicht besonders Glaubwürdig erachte. Aber im Prinzip kommen ja beide zur gleichen Aussage: Wir benötigen Fachkräfte aus dem Ausland.
Dem kann und will ich nicht zustimmen. Wir haben hier in Deutschland zur Zeit über 3 Mio Arbeitslose. Jaja ist mir auch bekannt, leider sind die oftmals nicht genügend ausgebildet und leider viel zu oft der deutschen Sprache nicht genügend mächtig. In diesen Personenkreis Geld zu investieren ist (als ehemaliger Ausbildungsleiter in der Erwachsenenbildung erlaube ich mir das mal ganz deutlich zusagen) mehr als ineffektiv. Aber unser Schulsystem krankt an allen Ecken und Kanten. Das merkt man nicht nur bei den Ergebnissen der Pisastudien sondern auch bei den fehlenden Ausbildungsvoraussetzungen der jugendlichen Schulabgänger. Daher mein bescheidener Vorschlag: Lieber Vater Staat, investiere doch mal genügend Geld in die Schulausbildung unserer Kinder. Nicht nur das oftmals die Schulen großen Bedarf an Sachmitteln haben. Auch Schulklassen von über 30, manchmal sogar über 40 Kindern sind für’s Lernen nicht vorteilhaft. Gerade Kinder aus den unteren Gesellschaftsschichten benötigen eine intensivere Betreuung und dafür sind ganz einfach mehr Lehrkräfte nötig. Ganz abgesehen von der Sozialisation der Kinder und Jugendlichen. Denn dem Erziehungsanspruch kann ein Lehrer bei solch großen Klassenverbänden bestimmt nicht so nachkommen wie es wünschenswert wäre.