Immer wieder kommt es mal vor, das man gezwungen ist eine Fliese anzubohren. Gezwungen deshalb, weil man ansonsten nach Möglichkeit Bohrlöcher in Fliesen (egal, ob Küche, Bad, WC oder sonst wo) vermeiden sollte.
Über die rechtliche Lage bin ich nicht informiert und sie spielt für diese Betrachtung auch keine Rolle. Denn als Hauseigentümer wird man sich schon vorher Gedanken machen, ob man sein Eigentum beschädigt. Und als Mieter sollte es (unabhängig von der rechtlichen Lage) zum Anstand gehören, mit dem Eigentum der Vermieter pfleglich umzugehen und nach Möglichkeit zu schonen. Hierfür kommen verschiedene Systeme zum tragen. Es gibt spezielle Kleber, der für Fliesen besonders geeignet ist. Im Fachhandel erhältliches Zubehör (Handtuchhalter usw.) ist oftmals bereits mit einem Kleber versehen.
Trotzdem lässt es sich nicht immer vermeiden, eine Fliese anzubohren. Das Problem ist hierbei die äußerst glatte Oberfläche der Fliesen. Sobald man die Bohrmaschine nicht genau im Winkel von 90 Grad zur Wand hält rutscht sie leicht zur Seite. Und schnell ist die Oberfläche der Fliese zerstört. Im Grunde gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten. Bei der ersten wird einfach ein Stück Kreppband auf die betreffende Stelle geklebt. Das Kreppband hat eine raue Oberfläche, auf der der Bohrer nicht mehr so leicht abrutschen kann. Die zweite Möglichkeit besteht darin, genau an der Bohrstelle mit einem Nagel ein kleines Loch in die Glasur der Fliese zu schlagen. Es genügt wenn die Glasur eine leichte Macke hat, an die man die Bohrmaschine ansetzen kann. Schon rutscht sie nicht mehr ab.
Auf jeden Fall sollte man das Schlagwerk ausstellen bzw. eine Maschine ohne Hammerschlag nutzen. Sobald man durch die Fliese ist, kann man ganz normal die Schlagbohrmaschine benutzen.