Schon verwunderlich das meine Nachbarn für Ihren Zweipersonenhaushalt nur eine Restmülltonne 120 Liter mit zweiwöchiger Leerung haben. Keine Papiertonne, keine gelbe Tonne und auch keine Biotonne. Nur die Restmülltonne und die ist in der Regel nur halb voll.
Aber nach einem Telefonat mit der Stadt Herten bin ich jetzt schlauer. Und zwar vermeiden wir in unserem Haushalt bereits beim Einkauf nach Möglichkeit Verpackungsmüll. Der Rest wird bei uns im Haus getrennt. Mit dem Ergebnis das unsere gelbe Tonne in der Regel halb voll ist, die Biotonne meist komplett voll ist (wir haben einen Garten), die Papiertonne ebenfalls in der Regel voll ist und dann noch die Restmülltonne auf die wir im Grunde komplett verzichten könnten. Wenn die nach zwei Wochen geleert wird ist das meist nur eine Tüte am Boden. Also mal die zuständige Stelle der Stadt Herten angerufen um das Problem geschildert. Jetzt bin ich schlauer. 🙂
Die Stadt Herten macht es sich da aber mehr als Einfach – in anderen Städten ist es aber vermutlich genauso. Da wird dann nämlich einfach eine Satzung erlassen mit der man dem Bürger eine bestimmte Menge an Restmüllvolumen einfach vorschreibt. In der Praxis kommt es also nicht darauf an welche Müllmenge der Haushalt produziert sondern ausschließlich auf die gemeldete Personenzahl. Achtung, nicht falsch verstehen. Nicht die Anzahl der Personen die sich dauerhaft am Wohnsitz aufhalten sondern die dort gemeldet sind. Und danach müssten wir für uns 5 Rentner eine 120 Liter Tonne mit zweiwöchiger Leerung haben. Da führt kein Weg dran vorbei, die Satzung der Stadt Herten schreibt es vor.
Also mache ich es jetzt so ähnlich wie meine Nachbarn. Unser Müll wird nicht mehr komplett getrennt. Papier und Pappe haben wir sehr viel (den kostenlosen Werbezeitungen trotz Aufkleber am Briefkasten sei dank) und sammeln es immer noch in einer Papiertonne. Plastikmüll wandert genau wie der Biomüll aus dem Haushalt direkt in die Restmülltonne. Und die Biotonne ist wie bisher für die Gartenabfälle zuständig. Die gelbe Tonne (ist ja kostenlos) steht jetzt vor der Garage sinnlos rum. Dafür bekommen wir den Restmüllbehälter wenigstens ab und an mal voll. Und wir haben in der Küche wieder nur einen Müllbehälter und müssen nicht mehr trennen.
Abschließend vielleicht noch ein kleiner Hinweis zu unserem deutschen Mülldisaster: Wenn Sie meinen der Plastikmüll wird recycled dann sind sie falsch informiert. Ein großer Teil (wenn ich mich recht entsinne ca. die Hälfte) geht in die thermische Verwertung. Auf gut deutsch: Wird verbrannnt!!! Die einzige Lösung besteht also darin bereits beim Einkauf auf Müllvermeidung zu achten.