Altkleidersammlungen sind mittlerweile ein ähnlich gutes Geschäft wie der Schrotthandel. Beim Schrotthandel versuchen kleinere Händler ein paar Euro zu verdienen. Bei der Altkleidersammlung sind es große Unternehmen die unter dem Namen (mehr oder weniger) gemeinnütziger Einrichtungen sammeln.
Und der Markt wird immer größer. Wo unsere Eltern und Großeltern noch flickten, reparierten und umarbeiteten, da wird heute schnell was Neues gekauft. Die schnelllebige Mode macht es möglich. Und über die Haltbarkeit und Qualität des ein oder anderen Billigproduktes brauchen wir glaube ich nicht zu reden.
Was in der Altkleidersammlung landet wird zuerst einmal sortiert. Alles was noch zu gebrauchen ist (was man noch tragen könnte) landet bei den Kleiderkammern, auf dem Secondhandmarkt oder in der Dritten Welt. Wobei die Menschen dort (in der Dritten Welt) oftmals nicht voller Begeisterung über den Wohlstandsmüll sind. Jedes Kleidungsstück, was dort verkauft oder verteilt wird, schädigt den dortigen Markt und natürlich auch die einheimischen Produzenten. Mit unserem Müll wird praktisch ein ganzer Wirtschaftszweig geschädigt.
Der Rest, den man nicht mehr gebrauchen kann, wird recycled. Nach der sortenreinen Trennung werden daraus zum Beispiel Putzlappen, Gewebe für den Baubereich oder auch Isoliermaterial. Ein Teil wird übrigens auch für die Neuproduktion, aber auch für Schonbezüge und Sonstiges verwendet.
Zur Zeit werden lediglich 30% der gesammelten Altkleider weiter verwendet. Schuld ist die schlechte Qualität der gesammelten Materialien. Wenn Sie sich über die schlechte Qualität kurz nach dem Kauf ärgern, können Sie sich ja vorstellen, was das Teil später für einen Wert in der Altkleidersammlung hat. Hinzu kommt, dass viele Leute die Altkleidersammlungen als praktische Müllentsorgung nehmen und stark verschmutze Materialien in die Sammlung geben. Relativ hoch (auch wenn es keine belegen Zahlen gibt) ist der Diebstahl. Auch wenn Sie jetzt vielleicht schmunzeln, aber selbst Altkleider aus der Sammlung werden gestohlen. Natürlich nur die Teile, die noch brauchbar sind. Auf dem nächsten Flohmarkt kann man ja noch ein paar Euro dafür verlangen.