Als Leiter eines Bewerbungszentrums war der Spätsommer immer die Zeit, als meine Kunden zusehends jünger wurden. Denn dann kamen die ganzen potentiellen Schulabgänger und brauchten gute Bewerbungsunterlagen und in praktisch allen Fällen auch eine gute Beratung.
Die wenigsten Probleme haben diejenigen Jugendlichen, die schon seit einiger Zeit zielstrebig auf Ihren Schulabschluss hin gearbeitet haben. Die haben dann nämlich relativ gute Noten und insbesondere keine unentschuldigten Fehltage auf dem Zeugnis.
Jetzt werden Sie sich sicherlich denken, was will der uns hier für Selbstverständlichkeiten erzählen. Selbstverständlich für Sie und auch für mich. Aber nicht für die Jugendlichen von heute. Hohe Fehlzeiten auf den Zeugnissen, teilweise sogar unentschuldigte, schlechte Noten, schlechte Umgangsformen, schlechte Kleidung, usw. usw. Sie glauben gar nicht was man so alles erleben kann.
Daher hier mal eine kleiner Spickzettel, auf was man alles so achten sollte, wenn man demnächst einen Ausbildungsplatz sucht und nicht unbedingt beim Arbeitsamt oder bei einem Bildungsträger landen will.
1. Gute Kopfnoten. Das dürfte ja wohl kein Problem sein!
2. Gute (oder zumindest mittelmäßige) Noten auf den Zeugnissen.
3. Gute Bewerbungsunterlagen. Fehlerfreies Bewerbungsschreiben und Lebenslauf. Keine Flecken auf den Unterlagen. Saubere Kopien der Zeugnisse. Ordentliches Foto.
4. Angemessene Kleidung beim Vorstellungsgespäch. Beim Handwerker sicherlich legerer als bei einer Bank.
5. Frühzeitige Bewerbung. Zu mir kamen teilweise Jugendliche im Juli, weil sie ab August einen Ausbildungsplatz suchten. Da kann man dann besser sofort Hartz 4 beantragen.
6. Bitte nicht lügen! Auch wenn die Wahrheit peinlich ist. Sie glauben gar nicht, welche abstrusen Geschichten Bewerber im Vorstellungsgespräch erzählen bzw. wie viele Ungereimtheiten es in Lebensläufen gibt.