Ursprünglich ist diese besondere Art der Stahlbearbeitung schon eine sehr alte Technik und hat Ihren Namen nach der arabischen Stadt Damaskus. Aber auch die Römer und Germanen stellten bereits Waffen nach diesem Prinzip her und auch die Japanischen Schwerter und Messer aus Damaszenerstahl haben eine lange Geschichte.

Bedenken Sie, dass damals Monostähle entweder weich oder hart waren. Ein Schwert aus hartem Material verfügt über gute Schnitteigenschaften, es bleibt lange scharf und verbiegt sich nicht so leicht. Aber (das kennen wir von den modernen Keramikmessern) es bricht leicht. In der Küche nicht so tragisch, auf dem mittelalterlichen Schlachtfeld ein absolutes No-Go. Ein Schwert aus weichem Material bricht nicht so leicht, dafür verbiegt es sich und nutzt sich schnell ab. Man musste also einen Kompromiss finde.

Im Prinzip ist Damaszenerstahl nichts anderes als eine Kombination verschiedener Materialien. Stahl ist nämlich nicht gleich Stahl. Durch Zusätze hat man schon seit frühester Zeit dem Eisen besondere Eigenschaften verliehen. Und durch den Zusatz von Kohlenstoff hat man bereits vor langer Zeit in Mittelasien, im Orient und Arabien (Schmelzdamast) Wootzstahl ohne großen Aufwand hergestellt. Dieser Damazenerstahl zeichnete sich durch eine besondere Härte aus, was bei schlechter Qualität ebenfalls leicht zum Bruch der Waffen führte.

Die durch Fernsehberichte bekannt gewordene Produktionsweise ist unterscheidet sich von dem oben beschriebenen Schmelzdamast. Die Römer und auch die Germanen stellten zum Beispiel sehr hochwertige und handwerklich kunstvolle Waffen her.

Beispielfoto
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Hierbei handelt es sich um die Herstellung von Schweißverbundstahl. Bei diesem werden verschiedene Ausgangsmaterialien (Stahl mit verschiedenen Zusätzen) miteinander verbunden (verschweißt) und immer wieder geschmiedet. So erhält man eine Klinge aus sehr vielen Schichten die wiederum aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Durch die Kombination der Werkstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften erhielt man ein besseres Material als aus einem Monostahl. Bedenken Sie an dieser Stelle, dass zu der damaligen Zeit die Produktion von Eisen und Stahl auch ein bisschen Glücksspiel war. Im Grunde ließ sich damals lediglich der Zusatz von Kohlenstoff gezielt beeinflussen. Und selbst bei gleichen Zusatzstoffen und Mengen erhielt man auf Grund der verschiedenen Erze ein unterschiedliches Endprodukt.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurden die Materialien allerdings immer besser, so das die Bedeutung des Damaszenerstahls immer weiter zurück ging. Heutzutage gibt es Monostähle mit weit aus besseren Eigenschaften als Damaszenerstahl. Das hatten wohl auch die Römer und Germanen schon entdeckt. Denn deren wunderschöne Damaszenerwaffen dienten mehr der Dekoration als einem praktischen Nutzen. Und so ist es auch heute noch. Ein Küchenmesser aus Damaszenerstahl ist ein echter Blickfang in der Küche.Benutzen sollte man es allerdings besser nicht, denn es rostet sehr schnell.