Ich habe mich mal wieder auf der Bildzeitung der Möchtegernintellektuellen (stern.de) umgesehen. Und da viel mir eine Überschrift ins Auge, die förmlich nach einem spitzen Kommentar bettelt. Nämlich der Beitrag, wie denn veganer Wurstsalat gelingt. Das ist ja schon ein Widerspruch in sich.

Ich bin weder Veganer noch Vegetarier. Dennoch habe ich im Laufe meines Lebens des öfteren meine Ernährung umgestellt. Nicht aus wichtigen, sprich gesundheitlichen Gründen sondern einfach nur aus Spaß an der Freud. Und daher stammen auch meine Erfahrungen als mehrjähriger Vegetarier. Jeder mag ja nach seinen eigenen Vorlieben seine Essensgewohnheiten gestalten. Aber ich persönlich finde entweder oder. Wenn ich Vegetarier (oder gar Veganer) bin dann sollte ich auch dazu stehen und mir vorher darüber Gedanken machen, wie ich meine Essgewohnheiten zukünftig gestalte. Und zum Verzicht auf Fleisch gehört nun mal hinzu, dass man auf die Wurst

ebenso verzichtet wie auf den Braten, das Steak oder die Wurst.

Die Idee auf fleischlose Alternativen umzusteigen führt die Entscheidung zum fleischlosen Essen im Grunde ad absurdum. Zwar handelt man nicht gegen seine eigene Entscheidung, denn die Sojawurst, die Sojafrikadelle und sonstige vergleichbare Artikel beinhalten ja kein Fleisch. Andererseits stelle ich meine Ernährung ja gar nicht groß um und versuche so weiter zu essen wie bisher. Naja, eine recht zweischneidige Sache.

Ich persönlich halte es für besser seine Ernährung wirklich umzustellen. Und dazu gehört es eben auch, dass ich als Vegetarier keine Wurst esse. Egal woraus sie besteht. Wurst ist Wurst und gehört bei einem Vegetarier nicht auf den Teller. Und das Gleiche gilt für alle anderen Fleischersatzprodukte ebenso. Wenn schon – denn schon.

Übrigens sollte man sich auch genau überlegen, ob man im Bezug auf Geschmack, Konsistenz sowie Weiterverarbeitung nicht lieber auf das ganze Fleischersatzgedönse verzichtet. Die ganzen Sojaprodukte finde ich persönlich nicht schmackhaft und vor allen Dingen in der Konsistenz absolut nicht akzeptabel. Alternativ habe ich mal Seitan ausprobiert. Das ist ein zur Zeit hoch gelobter Fleischersatz, der zumindest eine Konsistenz ähnlich dem Fleisch haben soll. War wohl nix. Wer es nachlesen will hier direkte Link zu meinem Beitrag über Seitan. Richtig schmecken tut das ganze Zeugs aber nicht.

Nach dem Gelästere über Fleischersatz jetzt aber auch mal ein konstruktiver und ganz prakmatischer Vorschlag. Man kann sich nämlich wunderbar vegetarisch ernähren, wenn man sich auf Obst, Gemüse, Käse usw. festlegt. Eine Gemüsesuppe schmeckt auch ohne Wurst oder Kochfleisch gut. Aufläufe sind ebenfalls ein sehr gutes Beispiel für tolle Gerichte, die super schmecken und ebenfalls vollkommen problemlos ohne Fleisch zubereitet werden können. Insofern sollte jeder der plant Vegetarier zu werden genau überlegen wie er zukünftig seine Essgewohnheiten umstellen möchte. Und wer meint sich auf Fleischersatzprodukte festlegen zu müssen, der sollte es sofort vergessen. Soja schmeckt eben wie Soja, Seitan wie Seitan und Fleisch eben wie Fleisch. Darüber sollte man sich im Klaren sein.