Ende letzten Jahres verstarb leider sehr überraschend mein Schwiegervater. Bei der Durchsicht der Unterlagen viel uns mal wieder auf, dass die Eltern noch einen konventionelle Anschluss bei der Telekom hatten. Der monatliche Rechnungsbetrag lag in der Vergangenheit so bei 20 €. Vor einiger Zeit hatte ich mich schon mal auf die Suche nach einem Anbieter gemacht, der eine passende Flatrate anbot. Leider hatten wir damals nur Anbieter gefunden, die die Telefonflat nur in Verbindung mit einer DSL-Flat anboten. Mittlerweile drängt Vodafone mit einem Produkt auf dem Markt, welches eine Telefonflat ohne DSL anbot. Also genau das Richtige für unsere (Schwieger-) Mutter.

Auf den einmaligen Anschlusspreis von 29,99 € verzichtete Vodafone freundlicherweise, so das lediglich ein einmaliger Preis von 11 € für die Telefonbox fällig waren. Diese Telefonbox ist notwendig, da Vodafone den Anschluss nicht über die Telekom realisiert. Nein, man bekommt eine Box in die eine Telefonkarte integriert ist und telefoniert dann praktisch nicht mehr über einen Festnetzanschluss sondern per Handy. Eine Rufnummernmitnahme ist möglich, so dass man über die alte Festnetznummer erreichbar ist. Für Anrufe recht praktisch, da ja heutzutage viele eine Flatrate für das Festnetz haben. Der monatliche Paketpreis beträgt zur Zeit 9,95 € bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten. So weit – so gut!

Wie von Vodafone gewohnt klappte die Vertragsabwicklung sehr gut, die Rufnummernmitnahme war ebenfalls kein Problem und die Telefonbox brauchte man lediglich mit dem Netzanschluss (Stromanschluss 220 V) verbinden und dann das Telefon einstöpseln. Die Box war schon fertig konfiguriert und sogar die Telefonkarte war schon aktiviert. Entsprechende Adapter für verschiedene Telefonstecker waren ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Toll!

Allerdings habe ich auch einige Kritikpunkte zu verzeichnen. Bereits als der alte Telekomanschluss noch lief bekam meine Schwiegermutter ein Schreiben von Vodafone, sie könne AB SOFORT die Flatrate nutzen. Das kam mir etwas komisch vor, da ja dann zwei Anschlüsse parallel laufen würden. Also habe ich mal die Hotline angerufen. Positiv zu vermerken ist, dass man die Hotline über eine normale Festnetznummer erreichen kann. Also keine weiteren Gebühren. Auch der Mitarbeiter war sehr freundlich und hilfsbereit. Abschließend konnte er mir allerdings den Sachverhalt nicht erklären. Ich hatte den Eindruck, er war einfach zu sehr darum bemüht mir ja keine Info zu geben, die negativ ausgelegt werden könne. Ich habe es so verstanden, dass Vodafone den neuen Anschluss schalten muss, um die Rufnummernmitnahme mit der Telekom abwickeln zu können. Auf meine Frage, ob wir dann eine Zeit lang doppelt bezahlen müssten, habe ich keine richtige Antwort erhalten. In der Praxis kam es bei uns nicht zum tragen, da die Telekom die alte Rufnummer zeitnah frei gab und somit nur zwei Tage beide Anschlüsse liefen. Wer sich also für diese Flat interessiert, sollte vorher fragen.
Der zweite und m.E. wichtigere Kritikpunkt ist die Rufnummernübermittlung. Denn als wir das erste mal von unserer Schwiegermutter vom neuen Anschluss angerufen wurden, erschien im Display eine 0152….. Nummer. Ich habe eigentlich erwartet (und so wäre es ja auch richtig) wenn Ihre Festnetznummer angezeigt würde. Für uns ist das nicht so wichtig, da die komplette Familie und auch Freunde und Bekannte die Festnetznummer der Schwiegermutter haben. Aber richtig ist es nicht. Da sollte Vodafone mal dran arbeiten oder zumindest die Kunden vor Vertragsabschluss darauf hinweisen.
Weiterer Kritikpunkt ist der Kündigungszeitpunkt. Die Telekom hat nämlich für den kompletten Januar noch die Grundgebühr berechnet. Da Vodafone mit der Kündigung des alten Vertrages mit der Telekom beauftragt war, müssen die sich schon die Frage gefallen lassen, warum die Kündigung nicht zum Ende Januar erfolgte. Ich kenne es nur so, dass der alte Vertrag gekündigt wird, und ab dem darauf folgenden Tag der neue Vertrag gilt. Vodafone ist da wohl noch etwas unerfahren und macht Anfängerfehler zu Lasten des Kunden. 🙁

Fazit: Für Menschen die kein DSL benötigen sicherlich ein sehr gutes Angebot. Allerdings sollte die Marketingabteilung von Vodafone mal stark an der Werbung arbeiten. Denn dieses Geschäftsgebaren erinnert an die typischen Aussendienstler, die alles Versprechen und keiner in der Produktion kann es später einhalten. Da bleibt die unangenehme Vermutung: Hauptsache verkauft, der Rest ist egal.

Nachtrag vom 22.12.2013:
Der Beitrag ist ja nun schon etwas älter. Im Grunde bin ich auch nur durch den aktuellen Kommentar wieder auf die Angelegenheit aufmerksam geworden. Dem Kommentar kann ich nicht viel hinzufügen. Die Kritikpunkte haben wir ebenfalls leidvoll erfahren müssen. Insofern kann ich der Kritik von Oliver nur voll und ganz zustimmen. Wir haben auch schon sehr häufig über Alternativen nachgedacht. Leider bisher noch nichts gefunden.