Nichts hält ewig. Daher bin ich zur Zeit auf der Suche nach einer neuen Heizungspumpe (Umwälzpumpe). Die alte Pumpe zeichnet sich mittlerweile durch recht laute und deutliche Geräusche während des Betriebes aus. Bei meiner ersten Kontaktaufnahme mit dem Thema im Internet wurde ich sofort vehement auf den Stromverbrauch hingewiesen. Der Tipp, den Sie an jeder Straßenecke (pardon, meine natürlich: Internetseite) lesen können heißt, man solle eine Energiesparpumpe nehmen. Schon nach einem Jahr soll sich der höhere Anschaffungspreis amortisiert haben. Mit anderen Worten, nach einem Jahr soll man den Mehrpreis wieder raus haben. OK, dass klingt sinnvoll und vernünftig. Nachdem ich allerdings die Preisunterschiede gesehen habe (zwischen 50 € für eine einfache dreistufige Pumpe und 250 € für eine Pumpe der Energieklasse A) wollte ich mir die Sache doch noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Also habe ich mir einfach die letzte Stromrechnung rausgekramt. Für die Kilowattstunden (KW/h) zahle ich zur Zeit 0,2204 Euro. Meine alte Pumpe hat drei Leistungsstufen und verbraucht 46, 68 oder 91 Watt. Je nach Stufe. Meistens läuft die Pumpe auf Stufe 1 oder 2. Stufe 3 nur im tiefsten Winter. Als Einsparung habe ich mir mal 50 Watt vorgestellt. Wobei ich das als sehr optimistisch ansehe. Bei einem Betrieb „Rund um die Uhr“ ergibt sich folgende Rechnung:
0,050 KW * 24 h * 365 Tg * 0,22 €
ergibt eine Einsparung von jährlich 96,36 €
Aber die Realität sieht ja etwas anders aus. Meine moderne Heizungsanlage schaltet die Pumpe nämlich nur dann ein, wenn die Leistung auch benötigt wird. In den Sommermonaten schon mal gar nicht, da fällt schon mal ein halbes Jahr weg. Ansonsten wird die Pumpe nur dann aktiviert, wenn Wärme benötigt wird. Sie läuft folglich nicht den ganzen Tag im Dauerbetrieb. Und da die Anlage nachts in einem reduziertem Betrieb läuft entfallen da auch schon etliche Betriebsstunden. Also modifiziere ich meine Rechnung von oben mal ein bisschen:
0,050 KW * 12 h * 180 Tg * 0,22 €
ergibt eine Einsparung von jährlich 23,76 €
Auf den Geschmack gekommen habe ich mal durchgerechnet, was meine Energiesparlampen denn so eine Einsparung bringen. Angeblich soll ja eine 11 Watt Energiesparlampe einer der herkömmlichen 60 Watt Glühbirnen entsprechen. Ich kann das allerdings nicht so ganz glauben. Mir kommen die Energiesparlampen subjektiv schwächer vor. Daher greife ich bei Energiesparlampen stets eine oder mehrere Stufen höher als in der Leistungsangabe angegeben. Aber egal, vergleichen wir mal die 11 Watt Energiesparlampe mit der herkömmlichen 60 Watt Birne bei einer täglichen Nutzungsdauer von 5 Stunden:
0,049 KW * 5 h * 365 TG * 0,22 @
ergibt eine Einsparung von jährlich 19,67 €
Sie sehen schon, die Problematik kann man nicht so pauschal beurteilen. Beachten sollte man immer die Betriebsdauer des Gerätes, dass Sparpotential in Watt sowie die Mehrkosten bei der Anschaffung eines (meist) teureren Energiespargerätes. Wenn man das Energiesparmodell zudem günstig erwirbt ist man natürlich auch schneller in der Gewinnzone. Bei der Energiesparlampe in meiner Beispielrechnung lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall. Zumal die Lebensdauer wirklich wesentlich länger ist als bei herkömmlichen Glühbirnen. Bei der Umwälzpumpe sieht man sehr deutlich, dass sich die Anschaffung eines Energiesparmodells nicht so richtig lohnt. Aber auch nur in meinem speziellen Beispiel. Wenn man keine moderne Heizungsanlage hat (die Pumpe also 24 Stunden am Tag in Betrieb ist), sieht das Ganze schon wieder anders aus. Und als Vermieter erst recht. Die höheren Kosten für die Pumpe trägt der Vermieter, die Einsparung haben die Mieter durch gesunkene Nebenkosten. Da muss man als Vermieter schon ein großer Idealist sein.
Auch den oftmals gegebenen Tipp, es würde sich sogar lohnen noch funktionierende Geräte gegen neue (Energiespar-) Geräte auszutauschen, sehe ich als zweischneidig an. Bevor man aber heutzutage ein Elektrogerät erwirbt, sollte man erst einmal zum spitzen Bleistift und Taschenrechner greifen. Dazu kann ich jedem nur raten. Wie es geht wissen Sie ja jetzt.