Kein Ende in Sicht bezüglich der vollkommen desolaten Situation bezüglich Organspenden bei uns in Deutschland. Desolat, weil jährlich 12.000 Patienten auf ein Spenderorgan warten. Das ist schlimm genug. Leider sterben jährlich 3.000 dieser Patienten. Und das ist schlichtweg ein Skandal. Wir können seit fast 50 Jahren Menschen auf den Mond schicken, sind technisch soooooo weit fortgeschritten und trotzdem solch eine hohe Sterberate die von den Verantwortlichen einfach so hingenommen wird. Skandal ist da schon der richtige Ausdruck.

Jetzt soll aber mal wieder Bewegung in das alte, immer wiederkehrendes Thema gebracht werden. Und zwar wird jetzt den Krankenkassen (pardon, die nennen sich jetzt ja alle Gesundheitskassen) der schwarze Peter zugeschoben. Die Krankenkassen sollen nämlich Ihre Mitglieder befragen und wohl auch zur Organspendebereitschaft bewegen. Naja, am Erfolg dieser Maßnahme habe ich so meine Zweifel. Aber es geht doch auch anders.

Vater Staat ist doch so um die Gesundheit seiner Bürger besorgt. Helmpflicht, Nichtraucherkampagnen, Gesundheitsvorsorge, usw. Warum nicht einfach eine Regelung einführen, nach der die Organe eines jeden Toten prinzipiell zur Organtransplantation benutzt werden dürfen. Wer damit nicht einverstanden ist, der kann ja dann einen Vermerk in seinem Personalausweis erhalten. Dann brauchen die Krankenhäuser nur noch einen Zugriff auf die entsprechende Datenbank und schon können sie quasi per Knopfdruck feststellen, ob die Organe benutzt werden dürfen oder nicht. Und bei 3.000 Toten im Jahr soll mir jetzt keinen mit dem Thema Datenschutz kommen.

Meiner Erfahrung nach haben die meisten Leute gar nichts dagegen, wenn nach Ihrem Ableben die Organe einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden. Und wenn ich dann noch die Bequemlichkeit der meisten meiner Mitmenschen mit einkalkuliere, dürfte sich das Problem der fehlenden Organspenden von jetzt auf gleich erledigt haben.
Man kann zu meinem Vorschlag stehen wie man will. Aber mit Sicherheit gibt es jedes Jahr 3.000 Menschen, die dem vorbehaltlos zustimmen würden.