Aktuell ist mal wieder die fehlende Grundqualifikation von Ausbildungsplatz suchenden Jugendlichen in der Presse zu finden. Aufhänger ist eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), wonach unsere deutschen Schulzeugnisse zu wenig über die Schulabgänger aussagen würden.
Als Mann aus der Praxis kann ich dies nur bestätigen. Wenn ein Hauptschüler in Mathe eine 3 oder sogar eine 2 hat aber noch nicht einmal die Grundfläche eines Raumes (dieser Raum misst 2 mal 3 Meter, wieviel Auslegeware benötigen wir?) ausrechnen kann frage ich mich auch regelmäßig mit welcher Berechtigung solche Noten vergeben werden. Das Problem ist aber nicht neu sonder besteht schon seit mindestens 10 Jahren.
Gleichzeitig wird die Wiedereinführung der Kopfnoten von den Unternehmen gewünscht. Auch darüber kann ich nur schmunzeln. Denn wir hatten die Kopfnoten schon einmal. Und da drängte sich doch sehr der Verdacht auf, dass diese Kopfnoten ebenfalls nach nicht nachvollziehbaren Kriterien vergeben werden. Kopfnoten helfen also auch nicht weiter.
Woran liegt es also, dass selbst wohlwollende Firmen keine Ausbildungsplätze an Hauptschüler vergeben (können)? Ich habe Ihnen die Antwort fast schon in den Mund gelegt. Es liegt an den Hauptschulen. Ich möchte hier auf keinen Fall Vorurteile schüren und auch nicht alle Schüler (innen) über einen Kamm scheren. Aber leider sieht die Realität oftmals folgendermaßen aus:
1. Schlechte Noten und Kenntnisse in den absolut grundlegenden Fächern wie Mathe, Deutsch, usw.
2. Schlechte Sprachkenntnisse. Leider mittlerweile nicht nur bei Schülern mit Immigrationshintergrund sondern verstärkt auch bei deutschen Schülern.
3. Mangelnde Leistungsbereitschaft.
4. Mangelnde Disziplin.
Fazit eines Unternehmers aus der Praxis: Bevor ich einen Hauptschüler als Azubi einstelle bilde ich lieber gar nicht aus. Meine Zeit ist viel zu wertvoll und zu knapp bemessen, dass ich schulische und erzieherische Mängel (im Elternhaus und in der Schule) bereit bin auszugleichen.