Raja Yoga, auch als königliches Yoga bekannt, ist ein vor allem auf geistliche Entwicklung und Meditation zielender Yoga Stil und erklärt wie wir die verborgenen Kräfte unseres Geistes entwickeln und freisetzen können, so dass man einen Zustand von Harmonie, innerem Frieden und Selbstkontrolle erreicht. Der Weg des Raja Yoga wird als königlicher Weg bezeichnet, einerseits wegen der extremen Schwierigkeiten die bei der Kultivierung des Geistes, so dass er zum Freund und nicht zum Feind wird, entstehen und andererseits wegen dem Schwierigkeitsgrad bei der Entwicklung der notwendigen Fähigkeiten um den menschlichen Geist verstehen zu können.
Raja Yoga ist ein Pfad, der geistige Disziplin erfordert und als Vorbereitung zur Entdeckung der der tieferen Natur unserer Seele dient. Seine elementaren Ebenen sind relativ leicht zu verstehen, schwieriger wird es jedoch wenn es darum geht um den eigenen Geist zu kontrollieren und seine Gedanken zu steuern.
Als Basis des Raja Yoga dient Ashtanga, ein System mit 8 Stufen oder Ebenen der Selbstdisziplin. Sie beginnen mit moralischen und ethischen Grundsätzen, Yamas und Niyamas genannt, deren Bedeutung in gewisser Hinsicht an die 10 Gebote aus dem Christentum erinnern.
Yama: Yama bezieht sich auf das Negative Das ständig beherrscht und bekämpft werden muss. Yama zielt sowohl auf körperliche als auch geistige Reinigung und auf die Abweisung aller emotionalen und geistigen negativen Gewohnheiten und Schwächen.
Yama bezieht sich auf die fünf Enthaltungen:
Ahimsa: Gewaltlosigkeit
Satya: Wahrheit
Asteya: Nicht stehlen
Brahmacharya: Keuschheit
Aparigraha: Verzicht auf Reichtum und Besitz
Niyama: Niyama bezieht sich auf eine positive Körperentwicklung durch Übungen, Ernährung und einem gesunden Lebensstil. Damit erinnert Niyama an moderne westliche Yogastile, wie Hot Yoga oder Power Yoga, Die hauptsächlich auf das Körperliche zielen. Desweiteren erfordert Niyama die Entwicklung von positiven Charaktereigenschaften und Tugenden.
Die 5 Vorschriften von Niyama sind:
Shaucha: Körperliche Reinheit
Santosha: Quelle der höchsten Freude
Tapas: Brennender Eifer
Svadhyaya: Selbstbeschauung
Ishvarapranidhana: Hingabe an die Verehrung von Ishvara
Die restlichen 6 Stufen des Raja Yoga sind:
Asanas: Asanas dienen zur Korrektur der grundsätzlichen Körperhaltung und zur Entwicklung der Fähigkeit um zumindest einige der 84 klassischen Yoga Posen, die auf Beherrschung von Kraft, Beweglichkeit, Gleichgewicht und Willen zielen, annehmen zu können.
Pranayama: Pranayama umfasst Atemübungen zur Verbesserung der körperlichen und geistigen Gesundheit. Atemübungen spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer starken Verbindung zwischen Körper und Seele und bei der Schaffung eines starken Bewußtseins gegenüber den geistigen Sphären.
Pratyahara: Pratyahara erfordert den angemessenen Gebrauch der 5 Sinne unter der kontrollierenden Aufsicht des Geistes und die Ausweitung ihrer Entwicklung und Sensibilität bei der Erforschung immaterieller Bereiche.
Dharana: Dharana bedeutet Konzentration auf die Kraft des Geistes. Durch Konzentration auf das eigene „Selbst“ lernt man auf natürliche Weise um sich von hinderlichen und störenden Gedanken zu befreien.
Dhyana: Dhyana ist die bewußte Erhöhung und Erweiterung des Geistes mit friedlicher Meditation. Meditation verbindet das Intuitive, bzw. den höheren Geist, mit dem rationalen Verstand und vereinigt diese beiden Denkebenen. Damit bekommt man mehr und tiefere Einsichten und ein erweitertes Bewußtsein.
Samadhi: Mit Samadhi meint man einen Zustand der Einheit des Bewußtsein als höchste Belohnung für die Bemühungen bei den vorherigen Stufen des Raja Yoga. Samadhi erreicht man durch eine Art geistige Gnade oder andere unbekannte Faktoren, nicht durch bewußte Geisteshandlungen. Wenn Es kommt, kommt es in unterschiedlichen Graden spiritueller Erleuchtung in unaussprechlichen Ebenen von Seligkeit, Gottesbewußtsein und spiritueller Verwirklichung.