Immer wieder im Gespräch sind aktuell die Steingärten und auch der Kirschlorbeer. Der Kirschlorbeer enthält Blausäure (Blätter und auch Früchte). Das ist vom Prinzip her nicht tragisch. Auch die Bittermandel enthält Blausäure. Das ist aber insofern kein Problem, als sich die Blausäure durch erhitzen neutralisiert. Daher wird zum Beispiel in weiten Teilen der Türkei aus den Beeren Marmelade hergestellt. Da Kirschlorbeer wie Unkraut wächst wird er auch gerne als Heckenpflanze genutzt. Allerdings sind unsere heimischen Tier nicht an die Früchte gewohnt. Insofern also schon bedenklich. Viel schlimmer ist allerdings, dass der Kirschlorbeer wirklich wie Unkraut wächst. Wer eine immergrüne Hecke haben möchte ist mit Kirschlorbeer gut bedient wenn er viel Lust an der Heckenschere hat. Allerdings nicht so gut, wenn Pflanzenteile „irgendwie“ in die Natur gelangen. Ich denke da an die netten Leute die Ihren Müll im Wald entsorgen. Der Kirschlorbeer breitet sich aus wie toll und dann haben wir die nächsten Neophyten in Deutschland. Ich persönlich bevorzuge die alte Ligustahecke oder Weißdorn. Finde ich optisch viel ansprechender und die Tiere haben noch was zu fressen.
Noch schlimmer kann man es aber machen, wenn man den aktuell beliebten Steingarten noch mit Kirschlorbeer „verschönert“. Auf den durchgängig mit Plastikfolie abgedeckten Gärten auf die anschließen Schotter oder sonstige Steine geschüttet werden finden Tiere sowieso keine Lebensgrundlage. Aber scheinbar finden ja viele Menschen diese biologischen Wüsten schön. Oder sie sind einfach schlicht und ergreifend faul. Denn solch ein Steingarten macht ja selbst das Rasenmähen überflüssig. Wenn der Steingarten dann noch mit Kirschlorbeer „verschönert“ wird ist der Pflegeaufwand allerdings wieder höher. Denn dann muss man regelmäßig die Hecke schneiden. Und das dürfte beim schnell wachsenden Kirschlorbeer häufig vorkommen.
Warum nicht ganz anders? Mittlerweile ist mir der scheinbar ungepflegte Wildgarten des Nachbars links von mir deutlich lieber als der geleckte Steingarten mit Kirschlorbeer. Also plädiere ich dafür den Vorgarten oder auch den Garten hinterm Haus einfach mal seine Freiheiten zu lassen. Oder zumindest eine Ecke für die Natur zu belassen.