Die einschlägigen Suchmaschinen, insbesondere Google, gelten ja mittlerweile als Datensammler schlechthin. Aber auch bei anderen Unternehmen hat man sehr schnell den Eindruck, es geht nur darum an existierende E-Mailadressen und sonstige Kundendaten zu kommen.
Zur Sache: Ich benötigte zu Werbezwecken einfache Visitenkarten, die nicht viel kosten sollten. Da kam mir eine Werbeaktion der Firma Vistaprint gerade recht. Die boten für 2,50 € 250 Visitenkarten, einen Stempel sowie 140 Adressaufkleber. Als mündiger Kunde war ich natürlich sofort kritisch, da dieser Preis selbst bei sehr großen Mengen als Anbieter schlecht zu halten ist. Bei der Bestellung kamen mir dann auch sofort einige Dinge „komisch“ vor. Zuerst einmal wird man während des Bestellvorgangs mit kostenpflichtigen Zusatzangeboten praktisch überschüttet. Wenn man da das falsche markiert wird es nämlich entsprechend teurer. Aber auch die angepriesenen 2,50 € sind nicht ganz korrekt. Denn da kommen noch Versandkosten drauf. Obwohl ich die billigste Versandvariante wählte kam zum Schluss für die 250 einfachen Visitenkarten (also ohne irgendwelche Zusatzoptionen) ein Betrag von 10,24 € zusammen. Für mich, der ich sowieso einen neuen Firmenstempel benötigte, war das durchaus akzeptabel. Allerdings war die Versandzeit auch extrem lang. Am 24.09.2012 bestellt und per Paypal bezahlt wurde die Ware erst am 11.10.2012 geliefert. Kürzere Lieferzeiten sind natürlich gegen entsprechende Mehrkosten möglich. Wer es also eilig hat sollte sich den Endpreis genau durchkalkulieren.
Die Qualität der Visitenkarten sowie des Stempels ist soweit OK, insofern bin ich zufrieden. Es sollten ja nur ganz einfache Karten sein und dafür reicht es allemal. Zu den Adressaufklebern kann ich nichts sagen, da ich diese nicht benötigte. Außerdem sollte man die nach Beendigung des Bestellvorgangs der Bestellung noch irgendwie hinzufügen. Auch das habe ich aus Sicherheitsgründen (wer weiß, was da noch an versteckten Kosten auf einen zukommt?) und weil ich die Aufkleber eh nicht benötigte, besser gelassen.
Interessant ist übrigens auch die Rechnung. Denn da sind die Versandkosten in den einzelnen Positionen „versteckt“. Habe ich in dieser Form noch nie gesehen, wird aber wohl juristisch und steuerlich korrekt sein. Vermute ich zumindest.
Sicherlich haben Sie im Kopf schon die Differenz zwischen den angepriesenen 2,50 und den tatsächlich bezahlten 10,24 ermittelt. Genau, es sind 7,74 € Versandkosten. Das ist sicherlich nicht korrekt dem Kunden gegenüber. Bei allem Verständnis für die sehr knappe Kalkulation hätte ich bei solch hohen Versandkosten einen schnellen Versand erwartet. Außerdem kam die Ware per Postbote als Warensendung hier an. Selbst die Maxiwarensendung bis 500 g kostet bei der Post im Einzelversand 1,90 € (Vistaprint zahlt da wohl eher den Rabattstaffelpreis von 1,65) und ist innerhalb einiger Tage beim Empfänger.
Diese Gewinnmaximierung unter dem Schleier der Versandkosten ist ja schon frech. Die langen Lieferzeiten allerdings praktisch nicht zu entschuldigen.
Zuletzt noch ein Punkt, der mir besonder negtiv aufgefallen ist. Seit der Bestellung werde ich nämlich von Vistaprint mit Spam zugemüllt. Sehr ärgerlich und zu Zeiten von Spam- und Junkfiltern nicht zu verstehen. Ab der dritten Werbemail habe ich Vistaprint meinem Filter hinzugefügt und die Mails landen direkt im Papierkorb. Falls ich dort noch mal was bestelle muss ich daran denken den Filter zu deaktivieren, sonst landet die Bestellbestätigung und sonstige erwünschte Nachrichten auch im Müll.
Sie sehen schon, prinzipiell kann man schon bei Vistaprint kaufen. Allerdings sollte man schon sehr genau aufpassen was man zu welchen Kosten bestellt. Passen Sie auf wohin Sie klicken! Und wenn man Ware schnell benötigt ist der Copyshop um die Ecke wahrscheinlich doch die bessere (und günstigere) Wahl.
Nachtrag: Von einigen Lesern bin ich darauf hingewiesen worden, dass man im Problemfall per E-Mail das Unternehmen nicht erreichen kann. Hmmmm. In diese Verlegenheit bin ich zum Glück nicht gekommen, allerdings habe ich auch schon Erfahrungen mit schlecht bzw. nicht zu erreichenden Unternehmen sammeln dürfen. Schlechte oder gar keine Erreichbarkeit der Firma ist für mich ein KO-Kriterium. Daher werde ich vor der nächsten Bestellung (sofern ich dort überhaupt noch mal bestelle) eine kurze E-Mail schreiben. Mal sehen ob ich eine Antwort erhalte.
Nachtrag vom 15.10.2012:
Am Freitag habe ich eine Anfrage per E-Mail gestellt bezüglich eines Angebotes über 5000 bedruckte Werbefeuerzeuge. Bisher keine Antwort. Daher kann ich abschließend nur davon abraten bei Vistaprint etwas zu erwerben. Sobald etwas schief läuft hat man dann nämlich ein Problem. Ich werde auf jeden Fall dort nichts mehr bestellen.