Im September letzten Jahres habe ich ja schon über meine Erfahrungen mit dem Zunehmen, Abnehmen und diversen Diäten berichtet und bin in diesem Zusammenhang auch auf das Thema Sport eingegangen. Zwischenzeitlich haben viele Gastautoren über dieses Thema geschrieben. Da die Artikel der Gastautoren oftmals wirtschaftliche Interessen verfolgen, habe ich mich mal daran gemacht die damalige Thematik aufzugreifen, zu vertiefen und mit neuen Ansätzen zu komplettieren.

Im o. g. Beitrag habe ich ja versucht zu verdeutlichen, wie man mit dem bewussten Aufbau von Abneigungen sein Suchtverhalten steuern kann. Damals hatte ich als Beispiel die sonntägige Tortenschlacht angeführt. Personen, die Abnehmen möchten müssen Ihre Schwachstellen herausfinden und sich dann ganz bewusst diese Speisen und Getränke madig machen. So weit, so gut!

Jemand der wirklich sehr starke Gewichtsprobleme hat, für den ist die obige Vorgehensweise sicherlich sinnvoll. Diejenigen, die nur ein paar Kilo abnehmen möchten, die haben aber auch noch Alternativen, die nicht so stark wirken aber dafür auch leichter einzuhalten sind. Ich meine hier das Ändern des Essverhaltens.

Wir Menschen neigen dazu, uns täuschen zu lassen. Bestes Beispiel und wohl auch jedem bekannt, sind die optischen Täuschungen. Und die können wir beim Essen für uns nutzen. Nehmen wir mal ein typisches Mittagsmahl, bestehend aus einem Schnitzel, etwas Gemüse, Kartoffeln und etwas Soße darüber. Als begeisterter Hobbykoch würde ich dies Essen auf einem etwas größeren Teller, Durchmesser 26 cm anrichten. Da haben die Speisen genug Platz um sich aus dem Wege zu gehen 😉 . Jemand der diesen Teller dann serviert bekommt, der freut sich dann bestimmt auf ein normales Mahl.
Und jetzt machen wir mal ein kleines Experiment. Genau die gleichen Speisen dekorieren wir einmal auf einen kleineren Dessertteller, Durchmesser 20 cm. Jetzt merken Sie bestimmt schon, worauf ich hinaus will. Der kleine Teller würde nämlich bei der gleichen Menge überlaufen, daher kommt auf diesen Teller wesentlich weniger der leckeren Speisen. Und trotz wesentlich weniger Menge sieht auch dieser Teller einladend und appetitlich aus. Nur mit wesentlich weniger Masse, Kalorien, Fett, usw. Eine kleine Veränderung der Essgewohnheiten, mit großer Wirkung.

Mit Getränken verhält es sich übrigens genau so. Das gerade die Limonaden sehr zuckerhaltig sind, darauf muss ich ja jetzt wohl nicht mehr hinweisen, dass sollte eigentlich jeder wissen. Aber wenn Sie schon bei den Dickmachern in flüssiger Form nicht nein sagen können, versuchen Sie es doch wenigsten mit meinen Psychotricks. Nehmen Sie kein Mammutglas sondern lieber ein schmales, hohes Glas mit weniger Fassungsvermögen. Bei einem hohen, schmalen Glas neigt man dazu weniger zu trinken, da der Flüssigkeitsspiegel des Getränkes schneller sinkt als bei einem bauchigen Glas. Man hat das Gefühl mehr getrunken zu haben als wenn man die gleiche Menge in einem bauchigen Glas zu sich genommen hätte. Hinzu kommt noch ein weiterer Effekt. Man neigt bei einem hohen Glas nicht dazu, das Glas so voll zu schütten wie bei einem bauchigen Glas.

Der nächste Punkt, auf den ich Sie hinweisen möchte, ist das abgelenkte Essen. Unsere Gesellschaft ist mittlerweile (leider) daran gewöhnt, zwischendurch zu essen. Und damit meine ich noch nicht einmal der schnelle Snack an der Pommesbude sondern das schnelle Essen zuhause. Am besten im Stehen in der Küche oder noch schlimmer vor dem Fernseher, PC usw. Da wird das Essen zur Nebenbeschäftigung und das Gehirn realisiert gar nicht mehr die vielen Kalorien, die man sich da mal eben reinpfeifft. Machen Sie es doch so wie früher üblich. Gemeinsam essen. Beim Frühstück ist das für die meisten Menschen wohl schwierig zu bewerkstelligen. Einige Familienmitglieder müssen zur Arbeit, andere zur Schule oder zum Kindergarten. Aber wenn man die Zeit dafür hat sollte man sich schon die Arbeit machen und den Tisch für alle eindecken. Neben dem Abnehmeffekt durch bewusstes (und hoffentlich langsames) Essen genießen Sie doch einfach mal die Ruhe, wenn kein Fernseher im Hintergrund vor sich hinbrabbelt. Das wird sicherlich auch Ihrer Beziehung und dem Familienleben gut tun.