Nein, davor müssen Sie keine Angst haben. Es ist einfach noch viel zu teuer. Durch meinen Artikel „Was bringt die Medizin?“, bei dem ich auch über das medizinische Klonen berichtet habe, bin ich auf das Thema Klonlebensmittel gekommen. Interessanterweise gibt es gar kein Klonfleisch zu kaufen. Lediglich die Nachfahren von geklonten Tieren (oder deren Produkte) kann man erwerben. Klonprodukte sind also lediglich Produkte von Tieren, deren Vorfahren einmal geklont wurden. Ich halte mich allerdings an dem üblichen Sprachgebrauch und werden auch die Begriffe Klonfleisch und Klonlebensmittel verwenden.
Aber jetzt erst einmal der Reihe nach. Unter dem Begriff Klonen versteht man das Dublizieren von Lebewesen. Bei dem Klon handelt es sich dann um eine vollkommen identische Kopie des bereits lebenden Tieres (wie 1996 das erste Klonschaf). Schlaue Bauern (nicht zu verwechseln mit Bauernschläue 😉 ) könnten ja jetzt auf die Idee kommen das Schwein mit dem besten Fleischergebnis oder die Kuh, die am meisten Milch gibt zu klonen. Die Ertragssteigerung wäre ein zusätzlicher Gewinn. Durch die immens hohen Kosten für das Klonen eines Lebewesens (ich las von mindestens 20.000€) würde der zusätzliche Gewinn durch den besseren Ertrag allerdings mehr als aufgezehrt. Dies ist (zumindest zur Zeit) noch keine Lösung.
Die Lösung des Dilemmas liegt wie immer in der goldenen Mitte. Da wird der Zuchtbulle, der besonders ergiebige Milchkühe zeugt, einfach geklont. Dann kann jeder Rinderzüchter mit diesem Zuchtbullen Nachkommen züchten, die mehr Milch geben. Für die Fleischproduktion gilt das gleiche. Da wird eben der größte Zuchteber geklont und ab dann die Klone zur Zucht genutzt.
Spontan frage ich mich, was denn dann aus dem Problem Inzucht sowie Erbkrankheiten wird.
Obwohl der Verzehr von Klonprodukten als unbedenklich eingestuft wird, gibt es genug Gegner, die aus ethischen Gründen und aus Gründen des Tierschutzes für ein Klonverbot sind. Auch viele Verbraucher denken so.
Ethische Gründe, hmm. Die werden ja immer beim Klonen (egal ob Mensch oder Tier) angeführt. Zu diesem Thema kann man ja nun stehen wie man will. Aber wie kann sich ein Verbraucher, der durch den Kauf von möglichst billigem Fleisch, Eiern, Milch und Käse die Massentierhaltung unterstützt, sich auf ethische Bedenken berufen. Jeder der ethische Bedenken anführt sollte sich zuerst einmal über die Massentierhaltung informieren und versuchen dagegen etwas zu unternehmen. Ich persönlich kann nur ethische Bedenken von einem Vegetarier akzeptieren. Alle anderen sollten sich erst einmal an die eigene Nase fassen.
Nachtrag vom 23.12.2010:
Meine Argumentation wird zur Zeit gerne in der Diskussion um die Verwendung von Tierfellen in der Bekleidungsindustrie verwendet. Dem kann ich mich nur anschließen. Wo besteht der Unterschied zwischen einem Schwein und einem Chinchilla oder einer Katze? Nur weil das Schwein kein Fell hat darf es in der Massentierhaltung gequält werden? Da stellt sich schon die Frage nach der Doppelmoral einiger Menschen.