Seit einigen Urlauben auf Kuba und insbesondere durch meinen guten Freund Arno aus Lindau habe ich mit der schönen Gewohnheit des Zigarrenrauchens Kontakt gefunden. Gerade wenn man in der Karibik seinen Urlaub verbringt, kommt man um das Zigarre rauchen nicht herum. Die vorherrschende Meinung, das jeder Kubaner 24 Stunden am Tag eine Zigarre im Mund hat, ist sicherlich übertrieben. Aber der Zigarrenexport ist nun mal (neben dem Tourismus und dem Rum) einer der Hauptexportartikel. Und wie in jedem andere Urlaubsland auch, gibt es auch im kommunistischen Kuba genug Straßenhändler, die verschiedenste Zigarren „unter der Hand“ anbieten.
Aber auch der Besuch des Zigarrenmuseums in Havanna ist sicherlich eine Reise wert. Hier erfährt man, wie aus getrockneten und fermentierten Tabakblättern eine Zigarre entsteht. Das kann man sich aber auch bei vielen Straßenhändlern beziehungsweise in kleinen Geschäften auch vorführen lassen. Die Kunst des Zigarrenrollen ist praktisch allgegenwärtig. Begonnen hat dieser mittlerweile riesige Industriezweig im 18. Jahrhundert, als kubanische Zigarren in die nordamerikanischen Kolonialgebiete gebracht wurden. Ab dem 19. Jahrhundert war das Rauchen von Zigarren in Europa die große Modeerscheinung und begründete den Siegeszug der kubanischen Tabak- und Zigarrenindustrie. Zu der damaligen Zeit wurde der Tabak überwiegend importiert und dann in Europa zu Zigarren verarbeitet. Dieser Trend hielt bis ins 20. Jahrhundert und ebbte dann ab. Seit 1990 ist der Zigarrenkonsum wieder etwas im Vormarsch. Das mag zum einen daran liegen, dass viele ehemalige Zigarettenraucher nach (vermeintlich) gesünderen Alternativen suchen. Aber auch mit einem geänderten Lebensgefühl. Wer es sich erlauben kann, der möchte sich auch mal etwas außer der Reihe gönnen. Die Zigarre wird langsam wieder zum Luxusartikel.
Bei den Straßenhändlern in Kuba ist allerdings Vorsicht geboten. Die Qualität lässt sich sicherlich schlecht beurteilen. Vor allen Dingen arbeiten die Straßenverkäufer natürlich mit allen Tricks und verfügen auch über reichlich Erfahrung mit Urlaubern. Ob man da auch wirklich die hochwertigen Zigarren erhält, die man vorher probiert hat ist sicherlich fraglich. Und auch die Preise schwanken sehr stark. Von den zu Anfang genannten Preisen kann man mit ein bisschen Verhandeln und Sturheit stets mehr als die Hälfte abziehen. Durch meinen Zigarrenerfahrenen Freund war ich natürlich etwas im Vorteil. Viele der Zigarren, die uns angeboten wurden, waren Einheitsware und im Grunde das verlangte Geld in keiner Weise wert. Für einen Stückpreis von rund 1 € pro Zigarre (nach dem Verhandeln!) kann man eben keine Spitzenware erwarten.