Das Wetter der letzten Tage (deutlich über 30 Grad im Schatten) hat selbst mir als begeistertem Hobbykoch die Lust in der heißen Küche zu stehen etwas vermiest. Um so besser für meine treuen Leser. Dann statt dessen habe ich mir mal wieder über das Grillen im Garten gemacht und bin auf einige neue Rezepte aufmerksam geworden.
Aber zuerst muss ich mal zu meiner Schade gestehen, dass die erste Grillaktion nicht wirklich begeisterte. Die Gäste haben zwar nicht gemeckert — aber das lag wahrscheinlich mehr an der Höflichkeit und dem guten Benehmen meiner Freunde. 😉 Ich zumindest war nicht begeistert. Zuerst wollte (war ein sehr windstiller Tag) die Kohle nicht richtig angehen, danach brannte die Kohle auf einmal wie Zunder. Dementsprechend verwandelten sich die Würstchen innerhalb von Sekunden zu Brikett und das Bauchfleisch tropfe nur so in die Kohle. Der Erfolg dieses Tropfens war der, als wenn man Kerosin ins Feuer gießt.
Beim zweiten Mal habe ich mir geschworen wird alles besser. Zuerst habe ich mir mal einen dieser Grillanzünder besorgt, in die die Kohle praktisch wie in einen Kamin gefüllt wird. Ach, schlecht zu beschreiben, ich mache mal eben ein Foto.
Das klappte (obwohl es an diesem Tage ebenfalls recht windstill war) hervorragend. Vor allen Dingen ohne Chemikalien, Anzündern oder sonstigen Zusätzen.
Als nächstes wollte ich diesmal nicht das marinierte Fleisch von meinem Stammfleischer nehmen. Das ist mir immer zu viel Knoblauch drin, was ich nicht so gut vertrage und auch bei meinen Gästen nicht so gut ankommt. Alternativ habe ich mich für Spieße entschieden. Dazu habe ich mir von meinem Fleischer ein Stück Filet ganz dünn schneiden lassen. Auf diese dünnen Fleischscheiben kam eine Scheibe Schinken (man kann auch Speck nehmen, wenn man den Rauchgeschmack nicht so mag) und wurde zusammen geklappt. Immer abwechselnd eine Partytomate und dann eine Filet/Schinken-Scheibe auf einen Holzspieß. Die waren echt beliebt bei meinen Gästen.
Zusätzlich zu diesen Spießen habe ich noch einige Fleichbällchen gemacht. Und zwar Gehacktes (halb und halb, Rindfleisch alleine ist zu trocken) mit Gewürzen und einem Ei vermengen, zu kleinen Kugeln formen und mit einer Schinken-Scheibe (oder Speck) einrollen. Damit der Schinken vernünftig hält einfach mit einem Zahnstocher befestigen. Diese Bällchen benötigen (je nach Dicke) relativ lange auf dem Grill. Dafür schmecken Sie um so besser und waren noch beliebter als die Spießchen. Übrigens kann man die Bällchen auch später kalt essen.
Ach ja, habe ich ja fast vergessen. Das Problem der runtertropfenden Fettes und der damit verbundenen Flammenentwicklung. Damit kann man sich sein Grillgut innerhalb von wenigen Sekunden verderben. Also bin ich zu der alten, aus Kindertagen bekannten Technik des Ablöschens zurückgekehrt. Und zwar hat man früher Flammen einfach mit Bier gelöscht. Bier hat den Vorteil, dass es leicht schäumt und somit nicht so viel Flüssigkeit in die Flammen kommt. Wenn man z. B. Statt Bier Wasser nehmen würde hätten Sie ein „Dosierungsproblem“ und würden die komplette Kohle löschen. Das Risiko ist einfach zu hoch, daher Bier die bessere Lösung.
Nicht verheimlichen möchte ich Ihnen in diesem Zusammenhang folgenden Punkt:
Kritische Stimmen verbieten das Ablöschen mit Bier, weil es ungesund sei. Ich kann es gar nicht genau sagen, ich glaube Krebserregend – bin mir aber nicht sicher. Wie auch immer, ich bin der Ansicht lieber ein gut durchgebratenes Stück Grillgut welches appetitlich braun und knusprig ist als ein verbranntes Grillgut, welches sicherlich auch nicht der Gesundheit zuträglich ist. Ob Sie also mit Bier ablöschen oder nicht müssen Sie selber entscheiden. Und falls jemand eine bessere Idee hat bin ich für Vorschläge immer offen. Viel Spaß beim Grillen!