Eigentlich wollte ich die Überschrift noch um ein Fragezeichen ergänzen. Aber nach Abschluss dieses Artikels habe ich es wieder gelöscht. Zuerst, wie häufig in meinen Artikeln, möchte ich erst einmal die Begriffe klar stellen. Was man unter Billigwaren versteht, brauche ich ja wohl nicht weiter erläutern. Billig ist eben billig. Dabei handelt es sich um möglichst günstig hergestellte Artikel, die entsprechend qualitativ minderwertig sind. Für gute Ware muss man eben etwas tiefer in die Tasche greifen.

Unter Handelsmarken, oft auch als Eigenmarken beworben (zum Beispiel die ja- oder Tip- Produkte), fast man Produkte zusammen, die entweder direkt vom Handelsunternehmen produziert werden oder in deren Auftrag. Prinzipiell gibt es dagegen nichts einzuwenden. Ursprünglich sind die Handelsmarken eingeführt worden, um den günstigen Angeboten der Discounter Paroli bieten zu können. Die Überlegung dabei ist folgende. Ein Markenartikel, nehmen wir zum Beispiel die jedem bekannte Dose Cashewnüsse, kostet dem Einzelhändler im Einkauf einen bestimmten, relativ hohen Preis. Der Markenhersteller hat viel Geld dafür aufgewendet seine Marke bekannt zu machen. Nicht nur für Werbung, sondern auch für die gleichbleibend hohe Qualität, damit der Kunde sicher sein kann, beim Markenartikel eine hochwertige Ware zu erwerben. Diese, meist über Jahre oder gar Jahrzehnte aufgebaute Marke, lässt sich der Markenhersteller natürlich bezahlen. Der Volksmund spricht immer davon, dass sich die Firma den Namen mitbezahlen lässt. Sie sehen, am Volksmund ist was Wahres dran. 😉

Für den Einzelhändler kann dies natürlich zum Problem werden, wenn er seine Kunden nicht von der Hochwertigkeit „seiner“ Markenartikel überzeugen kann. Einfacher ist da der Weg, eine eigene Billigmarke zu kreieren um mit den Discountern im unteren Preissegment konkurrieren zu können. Bis zu dieser Stelle kann man das Ganze ja noch verstehen und u.U. sogar befürworten. Als Verbraucher und kritischer Kunde merkt man aber leider sehr schnell, dass gerade bei den Handelsmarken am falschen Ende gespart wird. Nämlich an der Qualität. Nehmen wir meine heißgeliebten Cashewnüsse. Egal ob ich zum vollkommen überteuerten Markenartikel greife oder die Nüsse bei Feinkost Aldi erwerbe, ich habe eine gleichbleibend hohe Qualität. Der Anteil der ganzen Nüsse ist sehr hoch und der Geschmack ist OK. Irgendwann habe ich dann auch mal zu einer Handelsmarke gegriffen. Was ich in dieser Blechdose fand, hatte mit Cashewnüssen nicht mehr viel gemein. Das Ganze hat eigentlich mehr an die Reste erinnert, die beim Reinigen der Maschinen überbleiben. Ich habe praktisch keine einzige vollständige Nuss in der ganzen Dose gefunden. Der Rest bestand aus (bestenfalls) halben Nüssen oder aber Fragmenten. Und dies ist kein Einzelfall, da ich die Billigmarke (Entschuldigung, ich meine natürlich Handelsmarke) mehrmals ausprobiert habe.

Nachdem ich dann einige andere Produkte der Handelsmarken ebenfalls ausprobiert habe muss ich sagen, es ist nicht nur bei den Nüssen so, sondern ein grundlegendes Problem, wovon alle Produkte (zumindest die, die ich ausprobiert habe) betroffen sind. Als Kunde brauche ich mich aber zum Glück nicht darüber zu ärgern, denn dem Problem kann man ja leicht aus dem Weg gehen. Für mich persönlich habe ich die Entscheidung getroffen, verstärkt bei Feinkost Aldi einkaufen zu gehen. Dort zahle ich den gleichen Preis (ab einem bestimmten Verkaufspreis ist da nicht mehr viel drin, da kann auch Aldi nicht billiger) bekomme aber immer eine gleichbleibend hohe Qualität. Gerade Aldi achtet meiner Erfahrung nach sehr auf hochwertige Artikel. Und das ist auch gut so. Denn hier habe ich Vertrauen und bin davon überzeugt stets gute Ware zu erhalten. Bisher wurde ich noch nicht enttäuscht. Handelsmarken und Billigmarken sind für mich keine Alternative.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Auch Feinkost Aldi vertreibt (schon sehr lange, da gab es den Begriff Handelsmarke noch gar nicht) seine eigenen Marken. Denken Sie zum Beispiel an das Waschmittel Tandil. Man sieht, mit Handelsmarken kann man auch das Vertrauen seiner Kunden stärken. Leider haben die meisten großen Einzelhändler mit Ihren Eigenmarken diese Chance vertan.